Eine „evidenz-basierte Medizin“ ist eine fachlich korrekte Medzin, die – so weit das möglich ist – auf dem aktuellen Stand des Wissens und möglichst wenig auf persönlichen Meinungen und Vorstellungen basiert.
Evidenz-basiert heisst, dass man sich an die aktuelle Fachliteratur, an die neuesten Erkenntnisse und die daraus abgeleiteten Leitlinien hält. Leider gibt es in der Medizin viele Dinge, die völlig unklar sind. Umso wichtiger ist es mir, mich wenigstens bei den Dingen, die klar sind, an diese „Evidenz“ zu halten.
Eine Medizin für Frauen bedeutet, dass ich die Frauen, die zu mir kommen, ernst nehme und versuche, Lösungen zu finden, auch wenn es nicht immer einfach ist und auch dann, wenn andere schon aufgegeben haben.
Leider ist das Wissen in der Medizin stark durch Inhalte dominiert, das sich auf Männer bezieht. Eine 1:1-Übertragung auf Frauen ist oft nicht möglich. Es ist erwiesen, dass Frauen z.B. auf der Notfallstation schlechter behandelt werden und folglich ein medizinisch schlechteres Ergebnis erhalten als Männer.
Weiter wird Frauen viel häufiger als Männern vorgeworfen, ihre Beschwerden seien „eingebildet“, „pscyhisch bedingt“. Ich lehne diese Psycho-Schiene ab, weil sie eben ein Hauptgrund dafür ist, dass Frauen in der Medizin nicht ernst genommen werden. Das hat dann eine fehlende oder schlechte Behandlung zu Folge. Ich sage nicht, dass psychische Faktoren in einer ganzheitlichen Medizin mit-einbezogen werden sollen, aber als Erklärung für Situationen, die unklar sind, dürfen sie nicht als Ersatz-Erklärung herhalten.